Übe Tui Shou als ob niemand da wäre, übe die Form als ob jemand da wäre

sind die einleitenden Worte von Cheng Manching zum 30sten Kapitel. Ich habe die Form in meiner Vorstellung schon unter vielen Aspekten geübt, in Beton, in Wasser, auf einem Felsvorsprung, sogar am Mond und schnell, langsam, tief und hoch, von der der hintern Ferse im negativen vertikalen Halbkreis und vom hinteren Zehenballen im hohen, schnellen positiven vertikalen Halbkreis, aber noch nie, als ob jemand da wäre. Morgen versuche ich sie extrem langsam, obwohl dadurch Komponenten der Elastizität verloren gehen, als Inhaltsverzeichnis für Anwendungen und als ob jemand da wäre. Besonders interessant sind aber die Beschreibungen hinsichtlich Tui Shou, denn bis jetzt habe ich meistens versucht die Intension und Energie des Partners zu spüren und ihr zu folgen, um im günstigsten Fall mich bei einem push passiv in den Boden pressen zu lassen, damit sich meine elastischen Bänder, Sehnen, Muskeln und Bindegewebsanteile gespannt werden und falls mein Patner dabei instabil wurde, schnalzte diese Energie ohne mein Zutun zurück. Meist gelingt es mir aber nicht, weil ich leider immer noch automatisch dagegen und hoch gehe, sobald ich einen Druck spüre.
So tun als ob niemand da wäre, ist eine ganz neue Vorstellung für mich, die ich aber in der Praxis sicher noch nicht umsetzen kann.
Zitat aus Kapitel 30:

Aber ein wirklicher Taiji-Kampfkünstler ist wie ein Geist versuche ihn zu stoßen; Er ist nicht da; aber seiner von innen heraus wirkenden Kraft kann man bnichts entgegensetzen. Damit sich diese Energie manifestieren kann, muß man üben, als ob man ein Geist wäre. Die Kraft des Gegners kommt auf dich zu, und du kannst keinen Widerstand leisten – es sollen sich nicht mehr als vier Unzen Druck aufbauen – du darfst gar nicht anwesend sein. Wenn das nun bedeutet, dass du weggestoßen wirst – und es ist so gut wie sicher, dass dir das in den ersten Jahren immer wieder geschehen wird, wirst du mit dieser Kraft mitgehen, ihr nachgeben. Dabei wirst du nichts verlieren, höchstens deinen hohlen Stolz. Wenn du gewissenhaft und fleißigbist, wird die sich entwickelnde Sanftheit und Nachgibigkeit zu deiner zweiten Natur werden; dann hast du eine wirkliche Umwandlung durchgemacht. Der Gegner wird bei dir weder auf Widerstand treffen, noch eine von dir ausgehende Kraft auf seinen Körper fühlen können; nur das Ergebnis wird ihm offenbar, während er weggeschleudert wird … Du wirst die Methode verstanden haben und dich darüber wundern, dass du Tuishou praktizierst, als ob niemand da wäre.“

Chen Taijiquan‐ und Qi Gong‐Workshop

mit „Großmeister Chen Shi Hong“ und Meister Paris Lainas.
Am Samstag fand dieser Workshop auf der Schmelz statt.
Zitiere aus dem Programm, siehe auch unter „aktuelles„:

Programm Teil 1 (10:00 – 13:00 Uhr):
• Qi Gong (auch zum neu lernen):
8 Brokatübungen, 13 Methoden des Taiji Qi Gong, ausgewählte Qi Gong‐Übungen
• Chen Taijiquan Grundübungen:
Säulestehen (Zhan Zhuang), Seidenfadenübungen (Chan Si Gong), Fajin (Schlagtechnik)
• Chen Taijiquan Formkorrekturen:
18 ‐, 19 ‐ und 38 Bewegungen, 1. Form im alten Rahmen, 2. Form im alten Rahmen, 1.
Form im neuen Rahmen, Fächer‐ und Schwertform
• Chen Taiji Waffenformkorrekturen:
Fächer‐ und Schwertform
Programm Teil 2 (15:00 – 18:30 Uhr):
• Chen Taijiquan Partnerübungen:
Tui Shou (schiebende Hände), Qi Na (Griff‐ und Hebeltechniken)

Für mich war es ein interessanter Tag, der mir wieder ein bisschen einen besseren Einblick in den Chen Stil ermöglichte. Es herrschte eine gute Stimmung und zu meinem Erstaunen waren auch sehr viele, wirklich nette Teilnehmer aus Tschechien anwesend. Paris Lainas vom Shu Jiàn kannte ich ja bereits und den freundlichen Großmeister Chen Shi Hong konnte ich bei dieser Gelegenheit kennen lernen. Nun habe ich auf YouTube gesucht und bin auch gleich fündig geworden mit „Chinese Wushu association Master Chen Shi Hong“ zeigt Chen Stil vom Feinsten:
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=56mdAfq8TQ8[/youtube]

Wie gesagt, insgesamt war es ein lehrreicher, netter und für mich auch etwas anstrengender Samstag, denn mit dem Chen Stil bin ich noch nicht so vertraut und als Anfänger x-mal die 18er Form mitmachen hat mich ganz schön gefordert. Ach ja, meine Töchterchen hat natürlich wieder in ein paar Stunden gelernt, wozu ich fast den ganzen Februar gebraucht habe. Allerdings ändert sich das gerade, dass ich abgesehen von gewissen allgemeinen Prinzipien vom Chen Stil keine Ahnung habe, denn Cheng Manching wird zwar vermutlich immer mein Favorit in jeder Hinsicht bleiben und ich werde nicht nur sein Taijiquan, sondern alles was er uns überliefert hat weiter studieren, aber es bleibt mir trotzdem ausreichend Freizeit, um auch den Chen Stil näher zu ergründen. Dazu finde ich in Wien ja erfreulicherweise ausgezeichnete Voraussetzungen.

Div. Weblinks:
China Culture
IFKUG
chen.at
Chinese Wushu (Martial Arts) Duan Wei Grading 2009
China Wushu Institut
wushu.com

Waste Watcher unterwegs

ist heute wieder ein Thema in Radio Wien, siehe auch „Waste Watcher“ unterwegs. Wie es der Zufall will, habe ich heute gleich bei meiner ersten Runde mit meinem kleinen Wauwau Bekanntschaft mit einer freundlichen Dame der Waste Watcher gemacht.
Ich habe mich zwar hier schon mit einigen Artikeln über die Aktion „Sackerl fürs Gackerl“ ablehnend geäußert, weil ich es nicht sehr klug finde natürlichen Dünger in ein Plastiksackerl zu stecken, aber allmählich ändert sich meine Meinung, weil ich einsehe, dass es einfach erforderlich ist. Es ist wirklich unglaublich, wie rücksichtslos manche Menschen sind. Der Mist wird achtlos weggeworfen, der Hund macht auf den Gehweg, der Christbaum wird aus dem Fenster geworfen usw….
Selbst auf den Wiesen bin ich inzwischen dafür, dass die Hundebesitzer den Kot entfernen müssen, denn die beliebtesten Plätze sind ein einziger Misthaufen und der ist meist direkt neben den Gehwegen, um sich ein paar Schritte zu einem Gebüsch zu ersparen. Auch wenn man sich einen Weg durch die Häufchen findet und dabei einen perfekten Wiesenslalom hinlegt, so kann man sich dem Gestank kaum entziehen. Wie gesagt, ich habe meine Meinung geändert und benutze auch gleich die kleine orange Tasche der MA 48, die ich von der Dame bekam, um sie mit Sackerl bestückt an die Hundeleine hängen zu können. Ich bedanke mich dafür, denn sie ist nützlich.
Den tragbaren Aschenbecher werde ich mir aber ersparen, denn ich bin schon so gut wie Nichtraucher, dank der Intensivierung meiner Qigong- und Taijiquan-Übungen.

Weblinks:
Waste Watcher
Achtung Müllkontrolle: Wien schickt „Waste Watcher“ los
Angelobung 90 neuer WasteWatcher bei MA 48 und MA 42