Chen Living Taijiquan in the Classical Style

Ich lese gerade Chen: Living Taijiquan in the Classical Style von Jan Silberstorff in Englisch, weil ich die deutschsprachige Ausgabe nirgends bekommen habe. Daher wurde ich wieder auf die vielen interessanten Artikel auf WCTAG aufmerksam. Heute faszinierte mich Der Weg der Stehenden Säule und die Die Seidenübungen im Chenstil Taijiquan besonders. Auch die Details zu den chinesischen Schriftzeichen fand ich interessant. Mir wird dabei gerade klar, dass ich mir nun doch endlich einen Chinesisch-Kurs suchen muss, denn es lässt mich sowieso nicht mehr los.
So ganz nebenbei viel mir erfreulich auf, dass Shū Jiàn auch auf WCTAG verlinkt ist.

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KK – ein neues Semester hat begonnen

So, jetzt wird es endlich wieder wärmer und ich werde keinen Tag mehr auslassen, bei meinen täglichen Übungen zwischen 8 und 9 Uhr auf der Praterwiese. Dazu schreibe ich mir hier bei Gelegenheit noch ein Übungsprogramm auf, da ich inzwischen doch schon einige Formen täglich üben möchte und jeden Tag das Augenmerk auf eine andere Figur (Bewegung) legen will und auch bei den Aufwärm- und Qigong Übungen ein System hineinbringen möchte, um regelmäßige Abstände, also ein gewisses System in die Wiederholungen zu bringen.
Mein Kursplan ist nun auch fix:
Montag: Shū Jiàn Form
Dienstag: Shū JiànTui Shou
Mittwoch: Tanglangquan im Shambhala dann Waffenform im Shū Jiàn
Donnerstag: Taijiquan Spezial im Shambhala
Samstag: Shū Jiàn mit Estella

Taiji Dao – Der Säbel und die Tanglangquan Sommerakademie mit Meister Zhou Zhendong ist ebenfalls schon fix geplant.

Nur Freitag ist noch ein offener Punkt in meinem bereits sehr dichten Programm, da möchte meine Tochter noch Aikido mit mir lernen. Naja, die Zukunft wird zeigen, ob sich das auch noch einbauen lässt. In Qigong verarbeite ich einmal, was ich in letzter Zeit gelernt habe, da ist vorläufig, abgesehen von ein paar kleinen Übungen, ein Moratorium angesagt.

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Fujian White Crane System

Im Shambhala wird Taijiquan und Weiße Kranich Formen wie Quickfist nach Huáng Xìngxián bzw. Huang Sheng Shyan unterrichtet. Da ich dort schon einige Kurse besuchte interessiert mich dieses System natürlich besonders. Ich habe dazu eine Seite aufgestöbert, die ich mir hier merken möchte: FUJIAN WHITE CRANE. Dort wird die Form wie folgt angegeben (Zitat):

The Form consists of four sets;
1) Pah Pu Lian
2) Lohan (Monk Fist or sometimes called Quick-Fist)
3) Hua Pah Pu
4) Chung Chien (Central Frame)
and include the eight principles of;
1) Swallowing
2) Spitting
3) Floating
4) Sinking
5) Springing
6) Lifting
7) Bursting
8 ) Rebounding

In der Shih Chung T’ai Chi Association in Taipei war Huang Sheng Shyan übrigens auch Schüler von Cheng Man-ch’ing.

Die oben erwähnte Website bietet auch sonst reichlich interessante Informationen, siehe z.B. IMPORTANT POINTS FOR PROGRESS IN TAIJIQUAN und PRACTISING THE CLASSICS.

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Übe Tui Shou als ob niemand da wäre, übe die Form als ob jemand da wäre

sind die einleitenden Worte von Cheng Manching zum 30sten Kapitel. Ich habe die Form in meiner Vorstellung schon unter vielen Aspekten geübt, in Beton, in Wasser, auf einem Felsvorsprung, sogar am Mond und schnell, langsam, tief und hoch, von der der hintern Ferse im negativen vertikalen Halbkreis und vom hinteren Zehenballen im hohen, schnellen positiven vertikalen Halbkreis, aber noch nie, als ob jemand da wäre. Morgen versuche ich sie extrem langsam, obwohl dadurch Komponenten der Elastizität verloren gehen, als Inhaltsverzeichnis für Anwendungen und als ob jemand da wäre. Besonders interessant sind aber die Beschreibungen hinsichtlich Tui Shou, denn bis jetzt habe ich meistens versucht die Intension und Energie des Partners zu spüren und ihr zu folgen, um im günstigsten Fall mich bei einem push passiv in den Boden pressen zu lassen, damit sich meine elastischen Bänder, Sehnen, Muskeln und Bindegewebsanteile gespannt werden und falls mein Patner dabei instabil wurde, schnalzte diese Energie ohne mein Zutun zurück. Meist gelingt es mir aber nicht, weil ich leider immer noch automatisch dagegen und hoch gehe, sobald ich einen Druck spüre.
So tun als ob niemand da wäre, ist eine ganz neue Vorstellung für mich, die ich aber in der Praxis sicher noch nicht umsetzen kann.
Zitat aus Kapitel 30:

Aber ein wirklicher Taiji-Kampfkünstler ist wie ein Geist versuche ihn zu stoßen; Er ist nicht da; aber seiner von innen heraus wirkenden Kraft kann man bnichts entgegensetzen. Damit sich diese Energie manifestieren kann, muß man üben, als ob man ein Geist wäre. Die Kraft des Gegners kommt auf dich zu, und du kannst keinen Widerstand leisten – es sollen sich nicht mehr als vier Unzen Druck aufbauen – du darfst gar nicht anwesend sein. Wenn das nun bedeutet, dass du weggestoßen wirst – und es ist so gut wie sicher, dass dir das in den ersten Jahren immer wieder geschehen wird, wirst du mit dieser Kraft mitgehen, ihr nachgeben. Dabei wirst du nichts verlieren, höchstens deinen hohlen Stolz. Wenn du gewissenhaft und fleißigbist, wird die sich entwickelnde Sanftheit und Nachgibigkeit zu deiner zweiten Natur werden; dann hast du eine wirkliche Umwandlung durchgemacht. Der Gegner wird bei dir weder auf Widerstand treffen, noch eine von dir ausgehende Kraft auf seinen Körper fühlen können; nur das Ergebnis wird ihm offenbar, während er weggeschleudert wird … Du wirst die Methode verstanden haben und dich darüber wundern, dass du Tuishou praktizierst, als ob niemand da wäre.“

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Chen Taijiquan‐ und Qi Gong‐Workshop

mit „Großmeister Chen Shi Hong“ und Meister Paris Lainas.
Am Samstag fand dieser Workshop auf der Schmelz statt.
Zitiere aus dem Programm, siehe auch unter „aktuelles„:

Programm Teil 1 (10:00 – 13:00 Uhr):
• Qi Gong (auch zum neu lernen):
8 Brokatübungen, 13 Methoden des Taiji Qi Gong, ausgewählte Qi Gong‐Übungen
• Chen Taijiquan Grundübungen:
Säulestehen (Zhan Zhuang), Seidenfadenübungen (Chan Si Gong), Fajin (Schlagtechnik)
• Chen Taijiquan Formkorrekturen:
18 ‐, 19 ‐ und 38 Bewegungen, 1. Form im alten Rahmen, 2. Form im alten Rahmen, 1.
Form im neuen Rahmen, Fächer‐ und Schwertform
• Chen Taiji Waffenformkorrekturen:
Fächer‐ und Schwertform
Programm Teil 2 (15:00 – 18:30 Uhr):
• Chen Taijiquan Partnerübungen:
Tui Shou (schiebende Hände), Qi Na (Griff‐ und Hebeltechniken)

Für mich war es ein interessanter Tag, der mir wieder ein bisschen einen besseren Einblick in den Chen Stil ermöglichte. Es herrschte eine gute Stimmung und zu meinem Erstaunen waren auch sehr viele, wirklich nette Teilnehmer aus Tschechien anwesend. Paris Lainas vom Shu Jiàn kannte ich ja bereits und den freundlichen Großmeister Chen Shi Hong konnte ich bei dieser Gelegenheit kennen lernen. Nun habe ich auf YouTube gesucht und bin auch gleich fündig geworden mit „Chinese Wushu association Master Chen Shi Hong“ zeigt Chen Stil vom Feinsten:

Wie gesagt, insgesamt war es ein lehrreicher, netter und für mich auch etwas anstrengender Samstag, denn mit dem Chen Stil bin ich noch nicht so vertraut und als Anfänger x-mal die 18er Form mitmachen hat mich ganz schön gefordert. Ach ja, meine Töchterchen hat natürlich wieder in ein paar Stunden gelernt, wozu ich fast den ganzen Februar gebraucht habe. Allerdings ändert sich das gerade, dass ich abgesehen von gewissen allgemeinen Prinzipien vom Chen Stil keine Ahnung habe, denn Cheng Manching wird zwar vermutlich immer mein Favorit in jeder Hinsicht bleiben und ich werde nicht nur sein Taijiquan, sondern alles was er uns überliefert hat weiter studieren, aber es bleibt mir trotzdem ausreichend Freizeit, um auch den Chen Stil näher zu ergründen. Dazu finde ich in Wien ja erfreulicherweise ausgezeichnete Voraussetzungen.

Div. Weblinks:
China Culture
IFKUG
chen.at
Chinese Wushu (Martial Arts) Duan Wei Grading 2009
China Wushu Institut
wushu.com

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