Taijiquan: Die Schlange kriecht hinunter

Zurück zur Kurzform im Yang Style nach Cheng Man Ching.
Figur 24) Die tiefe oder gehockte Peitsche, bzw. „Die Schlange kriecht hinunter“.
Aus der Peitsche heraus (das Gewicht ist vorne) erfolgt eine Drehung des Körpers, sodass die Füße im rechten Winkel vom Körper weg zeigen. Dabei wird das Gewicht schon nach hinten verlagert und der Schritt wird durch eine Ausdrehung des Fußes auf der hinteren Ferse verlängert. Dann erfolgt eine weitere Verlängerung indem man auf den Zehenspitzen (natürlich wieder des rechten hinteren Fußes) die Ferse nach außen dreht. Das Gewicht kommt ganz in den hinteren rechten Fuß. Der linke, vordere Fuß wird nun eingedreht und der linke Arm sinkt, die Handfläche zeigt vom Knie weg. Der Kopf der Schlange (linke Hand) geht hinunter und der Schwanz (rechte Peitschenhand) bleibt oben. Man setzt sich tief in das hintere rechte Bein, wobei der Oberkörper aufrecht bleibt. Dann geht die linke Hand unter dem Knie nach vor und dann weiter nach oben, wobei die rechte Hand während dessen sinkt und der rechte Fuß auf der Ferse nach gedreht wird. Die linke Hand kommt bis auf Schulterhöhe. Man bewegt sich von der Hand weg nach hinten, dreht den linken, vorderen Fuß auf der Ferse aus und dann kommt der Schritt mit dem rechten hinteren Bein nach vor. Dabei wird die rechte Schulter zur linken Hand gebracht und es sieht aus, als würde man mit dem rechten Bein über ein Hindernis springen. Dabei ist zu beachten, dass man sich nicht über den linken Fuß hinaus drückt, bzw. aus dem linken Fuß steigt. Das Gewicht bleibt dabei durchgehend am linken Fuß, das heißt, nach dem Schritt ist das Gewicht wieder im linken Fuß. Das ist die Ausgangsposition für den „goldenen Hahn“.

Noch einige Videos dazu, die allerdings alle leicht abgeänderte Variationen zu der beschriebenen Figur zeigen und nicht aus der Kurzform nach Cheng Man Ching stammen:
https://www.youtube.com/watch?v=RLJKiAq68Vo
https://www.youtube.com/watch?v=6Ri2HS2WHDc
https://www.youtube.com/watch?v=tpWnX8U6C8k
https://www.youtube.com/watch?v=HiYon1DpIgk
https://www.youtube.com/watch?v=8X6GyUCEpkY

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Natürlichkeit-Voraussetzung echten Lebens
Wer auf den Zehen steht, kann nicht stehen.
Wer die Beine spreizt, kann nicht gehen.
Wer sich ins Licht stellt, kann nicht leuchten.
Wer nur sich gelten läßt, kann nichts gelten.
Wer sich selbst wichtig nimmt, hat kein Gewicht.
Wer sich selbst lobt, ist nicht groß.
Solch unnatürliches Tun
verabscheuen die himmlischen Mächte;
auch der natürlich Empfindende verabscheut es.
Wer um seine Würde weiß,
Träger des Unergründlichen zu Seyn,
hält sich von solchem fern.
aus Tao-Te-King von Lao-Tse
siehe auch
Tao Te King bzw. Tao Te Ching

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Taijiquan: Wolkenhände

22-23) Die Hände wie Wolken bewegen
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Auch bei dieser Figur merkt man einen Unterschied der Kurzform zu anderen Yang Style Formen. Zuerst einmal zum Ablauf: in der Ausgangsposition, also Endposition des „schrägen Fliegens“. Der rechte Fuß ist vorne und die rechte Hand mit der Handfläche nach oben, zeigt in die rechte vordere Ecke. Das Gewicht wird ganz in den rechten Fuß verlagert und wie immer durch eine Hüftdrehung ausgelöst, dreht der rechte Arm, wodurch die Handfläche allmählich nach unten zeigt. Der linke, hintere Fuß geht dabei auf die Zehenspitze und der linke herab hängende Arm schwingt durch die Drehung zur rechten Hüfte. Auch der linke Arm wird dabei gedreht, sodass die Handflächen zueinander gerichtet sind, als würde man einen Ball vor der rechten Hüfte halten. Man sinkt dabei ganz in den rechten Fuß hinein und der linke (hat die Drehung auf der Zehenspitze mit gemacht) berührt noch immer mit den Zehen den Boden. Kurz dreht man so zur rechten Seite (Osten) und sinkt dann noch weiter bei der ebenfalls sehr unauffälligen Bewegung zurück ins rechte vordere Eck (Nord-Osten). Jetzt kommt das Steigen von Eck zu Eck wobei gleichzeitig ein Schritt mit dem linken Fuß erfolgt, sodass dieser parallel und schulterbreit entfernt vom rechten Fuß gesetzt werden kann. Der linke Hand wird dabei (von der Position Ball halten) etwas an den Körper heran gezogen, damit sie nach dem Schritt hinter der rechten Hand hervor und in einer yangkreisförmigen Bewegung vor dem Körper nach links oben gebracht werden kann. Dabei dreht der Körper natürlich mit (siehe Yangkreise bei den Seidenfandenübungen) und das Gewicht kommt auf den linken Fuß. Der rechte Arm wird herunter hängend mitgeführt, wobei die Handflächen zueinander zeigen. Es gibt aber auch die Variation, dass die linke Handfläche zum Körper zeigt, wie in der Pekingform, wodurch der Yangkreis mehr betont wird. Nach Schritt, Bewegung der Arme und Drehung des Körpers kommt man mit der Gewichtsverlagerung also ins linke, vordere Eck (Nord-Westen) gerichtet an und die Hände sind wieder in der Position, als würde man einen Ball halten, ur diesmal vor der linken Hüfte und mit der linken Hand oben. Es erfolgt wie vorhin auf der rechten Seite eine weitere kurze Drehung zur linken Seite und zurück ins Eck. Dabei sinkt man noch tiefer und es entsteht die Spannung, die den Schritt – der rechte Fuß wird parallel knapp neben den linken gestellt – und die yangkreisförmige Bewegung (nun des rechten Armes) fordert. Der linke Arm wird dabei wieder mit geführt und man kommt in deine Position wie am Anfang, nur dass die Füße nun parallel nebeneinander stehen. Die Sequenz beginnt erneut und wird insgesamt (bei der Kurzform) drei mal durchgeführt. Das heißt, es sind insgesamt drei seitliche Schritte nach Westen, wobei die Füße immer parallel bleiben und nach Norden zeigen.
Danach beginnt man ganz genau wie bei den Schritten zuvor, aber beim vierten mal dreht man nach dem Schritt auf der Ferse des linken Fußes nach außen, bringt das Gewicht auf das linke Bein, lässt die Arme ganz natürlich weiter schwingen und macht mit dem rechten Bein einen Schritt nach vor (Norden). Die linke Hand schwingt dann von hinten unten nach vor, wobei die Handfläche nach vorne zeigt und die rechte Hand wird zur Peitschenhand.
Die Arme schwingen weiter und kommen in eine Position, in der sich die Handgelenke nebeneinander vor dem oberen Brustbereich befinden und der linke Handrücken nach vorne zeigt.
Nun sinkt man in den rechten, vorderen Fuß, es erfolgt ein Schritt mit dem linken Fuß Richtung Westen und dabei wird einfach der linke Arm gedreht und mit einer abwehrenden Bewegung nach vor gebracht, sodass die Endposition der einfachen Peitsche erreicht wird.
Nach dem folgenden Video, welches nicht die von mir beschriebene Figur der Kurrzform zeigt, sondern offensichtlich aus der Pekingform stammt, möchte ich immer stundenlang so ähnlich durch die Gegend fliegen, aber meist reichen dann doch ein paar Minuten, bis ich nicht mehr weiß, welche Hand nun eigentlich die Linke sein soll. 🙂

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Nutzen von Neijiaquan

Mit ähnlichen Worten habe ich das schon auf einigne Seiten gelesen, aber diese Beschreibung gefällt mir besonders, weshalb ich sie hier zitieren möchte:

Die inneren Kampfkünste dienen nicht nur dem Erlernen von Kampftechniken und dem körperlichen Training, sondern stellen als Methode zur Entwicklung von innerer Kraft in daoistischer Tradition auch einen spirituellen Weg dar. Reinigung und Stärkung der drei Grundpfeiler Jing (Essenz), Qi (Energie) und Shen (Geist) bilden eine Einheit mit dem Training der drei Inneren Harmonien Xin (Herz), Yi (gerichtete Absicht) und Li (Kraft).

Neijiaquan lehrt, die eigenen Blockaden zu überwinden, Potenziale zu erschließen und im Einklang mit sich und seiner Umwelt zu leben. …. weiterlesen auf German Neijiaquan Association.

Abgesehen davon finde ich die Übersetzung für „Neijiaquan“ – „Innere Familie Faust“ und für „Waijiaquan“ – „Äußere Familie Faust“ amüsant.

Weblinks
Obligat: Taijiquan ist eine Lebens- und Kampfkunst
und Seiten die ich mir gerade ansehe:
Qi-Heilkunde-Qiiatrik
Shinerg
Literaturempfehlungen der Taiji & Qigong Schule Freising
Die 5 Wandlungsphasen (5 Elemente)
Lernen durch widerstreitende Kräfte
Meister ZHANG Xiao Ping
Auf zu letzt gelisteten Seite fasziniert mich das Video besonders, das auch auf YouTube zu finden ist:

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Yalm 04/2009 erschienen

Auch in diesem Monat dürfen wir euch eine weitere Ausgabe von Yalm, erneut gefüllt mit interessanten und informativen Themen, präsentieren. Im Einzelnen sind folgende Artikel enthalten:

* Vorwort
* Leserbriefe
* Yalm im Retrofieber – unser Aprilscherz
* Banshee 1.4
* Puppy Linux
* 10 Minuten Blogsoftware
* Änderung von MAC-Adressen
* Evolution – Anlegen eines E-Mail-Kontos
* Gimp Automation
* Kreisverkehr – Schleifen in der Bash
* Bunte Seite
* Schlussbemerkungen

Nachdem wir einige Ausgaben ohne Leserbriefe veröffentlichen mussten, können wir dank einiger Zuschriften diese Rubrik in unserer aktuellen Ausgabe wieder aufleben lassen. Wir würden uns daher freuen, wenn wir auch zu dieser Ausgabe wieder Eure Rückmeldung bekommen können – egal ob es sich um Lob, Kritik, Anmerkungen oder Artikelvorschläge handelt.. Diese können via E-Mail, aber natürlich auch via Forum an uns gerichtet werden.

Unser neuer Root-Server birgt deutlich gesteigerte Leistungskapazitäten, die wir nun für einen Jabber-Server nutzen, der allen Yalm-Mitgliedern zur Verfügung steht. Auch ein freies Magazin freut sich an der sogenannten Corporate-Identitiy.

Alle Texte stehen auch als HTML sowie als minimalistische Mobile-Version zur Verfügung.

Abschließend wünschen wir noch viel Spaß beim Lesen dieser hoffentlich für viele lehrreichen Ausgabe.

Den aktuellen Originalartikel dazu lesen auf Yalm 04/2009 erschienen

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