Wollt Ihr das totale Rauchverbot?

(Last Updated On: 11. August 2014)

Dialog zum Rauchverbot

Rauchverbot

Mein Freund hat wieder einmal zwei Wiener in der U-Bahn belauscht. Nein, kein Gespräch am Handy, manche reden auch heute noch direkt miteinander (die meisten telefonieren lieber, auch wenn sie nebeneinander sitzen, vermutlich damit sie sich irgendwie dazugehörig vorkommen und ihr Handy herzeigen können), vor allem wenn mein Freund genau dazwischen sitzt. Er schildert mir die Unterhaltung der zwei männlichen Wiener um die 40 etwa wie folgt.

Einer: Was sagst zu der Kodolsky?
Anderer: Du meinst zu der Ansprache der nationalen, österreichischen und sozialistischen Partei mit der Oberhauser?
Einer: Davon habe ich noch nichts gehört, nein, ganz allgemein meinte ich. Was hältst du von dem totalen Raucherverbot.
Anderer: Sehr gut, sehr gut! Was brauchen die rauchen? Wir wollen ein gesundes, wehrhaftes Volk und mit dem Ersparten kaufen wir neue Abfangjäger, weil die jetzigen funktionieren angeblich ohnehin nicht. Außerdem bin ich ganz allgemein für eine etwas straffere Führung, man sieht ja wo diese Laschheit hinführt: Gewalt an den Schulen, können tun sie nichts, sagt Pisa, aber saufen bis zum Kom(m)a und am Gehsteig spucken.

Das sind die nächsten Punkte der SP, ich sag’s dir. totales Alkoholverbot, Kopftuch- und Steirerhutpflicht, also Uniformzwang an den Universitäten und Spuckverbot auf den Straßen. Bezüglich des Spuckverbotes und des Uniformzwanges werden besonders jene observiert werden, die die Österreichprüfung nicht mit Auszeichnung geschafft haben. Dazu haben Sie sich ja die Grundlage mit der staatlich genehmigten Hackersoftware geschaffen und den Bürger erst einmal digital entmündigt. Bei der Online-Durchsuchung und Vorratsdatenspeicherung sieht man ja ganz deutlich, dass heute nicht die Revolte der geistigen Revolution, sondern die Entmündigung nach der digitalen Entmündigung erfolgt.
Einer: Die Enteignung hast du vergessen zu erwähnen. Wenn ich in meinem Lokal, auf meinem eigenen Grund und Boden nicht mehr rauchen darf, kommt das einer Enteignung gleich.
Anderer Das hat doch mit Enteignung nichts zu tun, die Grundrechte der Menschen werden einfach nicht mehr respektiert und es gehört nicht nur der Körper dem Staat, sondern auch sein Verhalten und sein Aussehen (Bekleidungsvorschriften).

Einer: Eigentlich ist es mir schnurz egal, mich erwischen sie eh nicht, wenn ich mir im Keller eine Marlboro und ein Flascherl Bier gib, denn ich bin ja nicht blöd, ich hab‘ mir im zweiten Keller ein gut verstecktes „Ich_mache_was_ich_will_Kammerl“ eingerichtet.
Anderer: Also mich erinnert das irgendwie an Die totale Demokratie für NIKS!. Das Sackerl für’s Gackerl hab ich schon dabei, damit ich nicht In Frauenmünder aus Porzellan pissen! muss, was rechtlich natürlich kein Problem darstellt. Trotzdem muss ich nicht alles machen was ich darf. Ich muss zum Beispiel nicht, auch heute noch immer nicht, es ist kaum zu glauben, wählen gehen!

Auf Ab 01. 01. 09 wird zum Halali auf die Raucher geblasen gibt es dazu auch eine Umfrage.


Titelbildquelle: toonpool.com Hitler

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39 Gedanken zu „Wollt Ihr das totale Rauchverbot?“

  1. Vor kurzem habe ich das Rauchen endlich aufgegeben.
    Man fühlt sich gleich 10000 mal besser, das Gefühl legt sich aber
    sobald man in einem Raucherzimmer ist 🙂
    Zum Glück ist das Gesetz mittlerweile durch.

    1. Danke für den Kommentar und gratuliere zum Erfolg mit dem Aufhören. Ich glaube, es besteht kein Zweifel, dass es gesünder, billiger, vernünftiger…… ist, nicht zu rauchen, aber trotzdem finde ich es nahezu totalitär, wie man mit der persönlichen Freiheit der Individuen umgeht. Wovor könnte man mich noch per Gesetz und Zwang von seitens des Staates schützen. Verhaftungen von Gehsteigspuckern oder Zwangsarbeit für jemand der sich beim Aus- und Einsteigen in die U-Bahn vordrängt? Einerseits wundert man sich über die zunehmende Gewalt von Jugendlichen und anderseits wird jedem fas alles verboten. Ich bin gespannt, wann ich den ersten Strafzettel bekomme, weil ich auf der öffentlichen Straße zu laut gelacht habe. Besser ich schreibe „geheult“, denn die Entwicklung ist zum Heulen und da kann man nicht die Geldschiebereien und geduldeten Großverbrechen am Finanzmarkt dafür als Ursache anführen. Ich sehe aber schon einen Funken an Hoffung aufkommen und wünsche den Studenten Erfolg bei ihren Prodestbewegungen. Endlich ist es soweit, dass man alles still schweigend hinnimmt und angepasst und selbstsüchtig dabei auf den eigenen Vorteil wartet.
      Irgendwann kann der Abbau der Sozialleistungen und die Einschränkung der persönlichen Freiheit einfach nicht mehr fortgesetzt werden und man wird umdenken müssen.
      Zwang ist keine Lösung, auch nicht bezüglich dem Rauchen, meine ich, sondern Aufklärung und Hlifestellungen sind erforderlich. Außerdem bin ich seit Jahren für eine direkte, echte Demokratie und die Politiker sollten endlich ihren wirklichen Aufgaben nachkommen, die modernen Technologien für eine unmittelbare Demokratie verfügbar machen und sich auf Kontrolle und Verwaltung beschränken. Die Macht sollte man aber langsam dem Volk zurück geben, denn heute könnte es Dank der technischen Möglichkeiten selbst bestimmen und entscheiden.
      Dann gäbe es keine Finanzkrise und bezüglich „Rauchen“ vermutlich lokale Regelungen.
      Wenn ein Gastwirt in seiner eigenen Gastwirtschaft nicht rauchen darf, kommt das in meinen Augen einer Enteigung gleich. Der Staat (etablierten politischen Parteien) mischt sich viel zu sehr in die persönlichen Angelegenheiten ein, um die Aufmerksamkeit von der Schüssel, in die der Steuerzahler einzahlt, abzulenken. So kann jeder „seine“ Schäfchen auf die Seite bringen und die Dummköpfe streiten sich über ein „Nichtrauchergesetz“ und sind somit beschäftigt.
      Dass es viel zu viele Gesetze gibt und wir keine neuen brauchen, begrüde ich damit, dass die vorhandenen nicht richtig, gerecht und sorgfältig exekutiert werden können und auch nicht werden.

    1. Das hast du so vorsichtig gesagt, lieber Martin. dass ich befürchte, es werden uns noch viele Rechte genommen, wenn wir dazu nur sagen: "vielleicht ist das aber eventuell nicht gut".

  2. Also ich selbst rauche auch und muss sagen, dass ich das Rauchverbot mit gemischten "Gefühlen" sehe.

    Einerseits ist es natürlich schade, wenn man bei einem Bier auf seine Zigarette verzichten muss. Daher finde ich es in Bars nicht so toll. Vor allem, wenn sich dann alles draußen versammelt ist es ja auch nciht so toll.

    Im Restaurant kann ich es allerdings voll und ganz nachvollziehen. Selbst als Raucher muss ich es nicht haben wenn neben mir geraucht wird während ich esse!

  3. Danke für den ausführlichen Kommentar Herr Oitzinger,

    Und vielleicht wäre dies schon ein erster Ansatz respektive Lösung Kinder und Jugendliche vor dem Einstieg zu bewahren.

    Da stimme ich überein, leider heißt es dann immer, was geht dich das an, lass sie doch ihre eigene Erfahrung machen, du kannst nicht besser wissen, was sie wollen. Das stimmt auch, aber ich kann mehr Erfahrung haben und ich weiß wie schwer es nach 35 Jahren starken Nikotinkonsum ist, damit aufzuhören.

    Man spricht hier auch von einer so genannten „Journalistenpflege“. Je, besser Tabakkonzerne ihre Journalisten „pflegen“ umso weniger, werden diese geneigt zu sein, kritisch sich über ihre „Freunde“ zu äußern. Auch von bezahlten Leserbriefen von Wissenschaftlern ist die Rede.

    Solche Kommentare weiß ich wirklich sehr zu schätzen, hier werden einmal ganz andere Aspekte aufgezeigt, nicht nur immer das emotionell gefärbte "Für und Wider". Ja und mit "Genuss" findet dieser anspruchsvolle Kommentar einen passenden Schluss. Danke nochmals und ein gutes neues Jahr!

    Vielleicht gelingt es mir ja 2009 mich von dieser Droge zu befreien, was aber nicht bedeutet, dass ich mit dem Nichtraucherschutzgesetz einverstanden bin, da ich so viel gesetzliche Fürsorge einfach für unnötig halte. Meiner Meinung nach gäbe es einen größeren Bedarf an Gesetzen in ganz anderer Richtung (Anonymität im Internet, filsharing, E-commerce usw.) und auf die Einhaltung bereits bestehender Gesetze könnte man auch mehr Wert legen.

  4. Schon sehr lange beschäftigt mich die Thematik der Drogen, insbesondere die Droge Tabak in unserer Gesellschaft. Wahrscheinlich hat mich dieses sachliche Interesse davor bewahrt, selbst Drogenmissbrauch zu begehen. Und vielleicht wäre dies schon ein erster Ansatz respektive Lösung Kinder und Jugendliche vor dem Einstieg zu bewahren.

    Was ich leider etwas bedaure, ist, dass die Diskussion vorwiegend über den Konflikt Raucher und Nichtraucher geführt wird. Der Status Quo verhält sich doch so, dass sich die Raucher, als Opfer der Nichtraucher, nicht jedoch als Opfer ihrer Sucht und schon gar nicht als Opfer der Tabakkonzerne sehen. Beinahe habe ich den Eindruck, dass die aktuell geführte Debatte bewusst aktiv auf diesem Niveau aufrecht erhalten bleibt.

    Eher selten wird auf die eigentlichen Dealer, nämlich die Tabakkonzerne hingewiesen, die eine enorme pekuniäre und somit allgemeine Macht besitzen, wie dies alleine eine Dokumentation des NDR zeigte, wo deutsche Journalisten vom Reemtsmakonzern geehrt wurden, im Rahmen der Pressefreiheit. Das beinahe amüsante daran, wäre das Thema nicht so tragisch, war, dass der NDR keine Drehgenehmigung erhielt und die Journalisten des NDR dieser Ehrung nicht beiwohnen durften, angeblich aus räumlichen Gründen.

    Man spricht hier auch von einer so genannten „Journalistenpflege“. Je, besser Tabakkonzerne ihre Journalisten „pflegen“ umso weniger, werden diese geneigt zu sein, kritisch sich über ihre „Freunde“ zu äußern. Auch von bezahlten Leserbriefen von Wissenschaftlern ist die Rede.

    Über einen anderen Fall berichtete die ARD, dass die Tabakindustrie deutschen Ministerien Gelder überwiesen haben, mit dem Zweck diese im Rahmen für die Drogenaufklärung zu verwenden, einzige Auflage: Man möge davon Abstand halten Raucher oder die Tabakindustrie zu verunglimpfen.

    Des weiteren stelle ich stetig fest, dass sich die Medien was Drogenberichterstattung betrifft sich ein ganz eigenartiges Neusprech zugelegt haben. So wird man sehr selten lesen oder hören, dass Raucher Drogensüchtige seien, obgleich sämtliche Anhaltspunkte gegeben sind, es handelt sich um Drogen und die Sucht in der überwiegenden Mehrheit vorhanden. Schweizer Mediziner gehen sogar davon aus, dass das Suchtpotential von Tabak vergleichbar mit dem von Heroin ist.

    Viele Male bat ich den ORF doch einmal im Hauptabendprogramm die hervorragende Dokumentation

    „Komm ins Land der Leichen –

    Die Droge Tabak und ihre Opfer,

    Report: Dokumentation. D 1992.“

    auszustrahlen. Unser Öffentlich Rechtlicher Bildungssender fand es jedoch nicht einmal der Mühe wert, eine Absage zu erteilen. „Ned amol ignorieren“, dürfte die Devise des ORFs sein, der den Vorzug Rosamunde Pilcher und dem Traumschiff gibt.

    Schade, denn ein Sender wie der ORF hätte die Chance die nächste Generation rauchfreier heran zu erziehen, aber vielleicht gibt es auch dort so etwas wie „Journalistenpflege“.

    Jeder von uns Erwachsenen und Jugendlichen hat eine Vorbildfunktion und je länger, eine konkrete Umsetzung stattfindet, je länger werden Kinder und Jugendliche sich zum Tabakkonsum verleiten lassen, bis sie auch süchtig sind und ihren Tabakkonsum mit "Genuss" schön definieren.

    <abbr>Lambert Oitzingers letzter Blog Artikel ..Vom Tod und Killer</abbr>

  5. Ich kenne unzählige Möchtegernintellektuelle, die auch tatsächlich einen akademischen Grad und einen guten Job vorweisen können, aber weder die Grundrechnungsarten beherrschen, noch die Einheiten von Gewicht, Masse, Stromstärke oder Spannung kennen. Ja, nicht einmal kennen, aber es sind Naturwissenschaftler und Mediziner, die von Krankheiten sprechen, deren Ursachen sie nicht kennen, die sie nicht heilen können, aber sie wissen, dass es der einzige Schutz ist, wenn man zum Rauchen aufhört.
    Das erinnert mich an die Volksabstimmung zum AKW Zwentendorf, da hat auch ein Wissenschaftler das bestätigt und der nächste das Gegenteil, je nachdem wofür er/sie eben bezahlt wurden. Ich möchte daher eine Krankheit postulieren, die ich tVoMI (totale Verblödung opportunistischer Möchtegernintellektueller nenne) die nicht heilbar ist. Rauchen aufhören nützt nichts und anfangen erst recht nicht, ob Sie je geraucht haben oder nicht spielt auch keine Rolle; Diagnose: hoffnungslos. Aber eine leichte Linderung kann ich ihnen eventuell in Aussicht stellen, wenn sie zuerst einmal ihr Hirn von Wein und Weihrauch berfreien. 😛

  6. Ich hoffe nur dass sich die Bundesländern nun langsam mal einigen und ein einheitliches Gesetz raus kommt. Ob nun ein Verbot oder nicht ist mir fast egal wenn es einheitlich ist. Aber persönlich finde ich es bescheiden dass man sich vom Gesetz vorschreiben lassen muss was man für sich selber darf und was nicht. Nur weil es andere angeblich stört. Parfüm stört ich auch wenn es zu viel ist, also dann die Frauen auch nach draußen. Aber vor allem die Nichtraucher im Sommer nach drinnen, denn die wollten ja saubere Luft. 😉

  7. @Patrick Um ehrlich zu sein, muss ich zugeben, dass ich schon seit einiger Zeit beim Aufören bin. Aber selbst wenn es mir endlich gelingen sollte, werde ich deshalb nicht zum militanten Nichtraucher werden, sondern jeder soll das für sich selbst entscheiden und natürlich niemanden anderen damit belästigen. Weder mit dem Rauchen, noch mit dem Nichtrauchen.

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