Der „Letzter Erbe des Surrealismus“: Autor Julien Gracq ist im Alter von 97 Jahren gestorben.
Julien Gracq war einer der unauffälligsten, aber auch einer der bedeutendsten Schriftsteller Frankreichs.
Der Schriftsteller, der sich versteckt“, wie der öffentlichkeitsscheue Gracq genannt wurde, gehörte zu den bedeutendsten Schriftstellern der Gegenwartsliteratur nicht nur Frankreichs.
Werke von Julian Gracq im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Gemessen an dem Anspruch, dass der Autor hinter sein Werk zurücktreten soll, gehörte Gracq zu den unauffälligsten Autoren der französischen Literaturlandschaft. Beeinflusst von der deutschen Romantik und dem Surrealismus verschmelzen in seinem Werk freischöpferische Phantasie und Symbolismus miteinander.
1950 schrieb er in der Zeitschrift „Empédocle“ einen kritischen Artikel über die Lage der französischen Literaturszene und das eitle Streben der Autoren nach Preisen und Auszeichnungen zu veröffentlichen. Ein Sturm der Entrüstung folgte dem Pamphlet mit dem Titel „La littérature à l’estomac“ („Die Literatur im Magen“), der sich ein Jahr später wiederholte, als Gracq den wichtigsten Preis, den Prix Goncourt, souverän ablehnte. Er sollte die Auszeichung für seinen Roman „Le Rivage des Syrtes“ („Das Ufer der Syrten“) bekommen.
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